Gedankengänge
Mittwoch, 21. November 2012
Entscheidungen.
Entscheidungen verfolgen uns unser Leben lang. Täglich, Stündlich, Minütlich. Eigentlich besteht unser komplettes Leben aus Entscheidungen. Die einen können wir beeinflussen, die anderen lassen uns einfach keine Wahl. Es ist natürlich, dass man versucht, mit den meisten Entscheidungen zu leben und diese einfach nur hinzunehmen, wenn einem keine andere Wahl bleibt. Wenn man aber die Wahl hat und sich aus den falschen Gründen dagegen entscheidet etwas schmerzhaftes hinzunehmen und aus Angst vor dem Ungewissen seine fälschliche Entscheidung unterstützt, zählt man in unserer Gesellschaft entweder als dumm, verzweifelt oder naiv. Wenn man sich aber nicht dagegen wehren kann, ist man grenzenlos verzweifelt.
Alles auf Anfang.
la musique - 21. Nov, 22:44
Montag, 22. Oktober 2012
Das Licht am Ende des Tunnels leuchtet so hell und Du hast das Gefühl, dass es Etappenweise auf Dich zukommt, aber gleichzeitig scheint es, als würde es sich, je näher Du kommst, weiter von Dir weg bewegen. So bleibt eine fortwährende Distanz zwischen Dir und dem Licht.Du weißt weder, wie Du Dich verhalten sollst, noch, wo Du gerade stehst. Was war das? Von was genau lässt Du Dich beeinflussen? Und gerade dann, wenn Du so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf Dich ziehen möchtest, hast Du das Gefühl von einfach jedem kritisch beobachtet zu werden. Was genau war das.. ?!
Obgleich die Zeit rennt, Du hast das Gefühl, dass sie stehen bleibt. Dass Du jede Sekunde zerplatzen könntest. Dass Du jede Sekunde all die Worte, die sich in Dir aufstauen, herausschreien könntest. Schreien wäre generell gut. Denn Du schreist innerlich. Immer und immer wieder. Und niemand würde Dir je ansehen, dass Du schreien kannst, weil Du generell immer so ruhig und zurückhaltend wirkst.
Während Deine Blicke durch die Reihen wandern fragst Du Dich, was sie denken. Bist Du ihre Marionette, ihr Ersatz, nur dann gut, wenn die eigentlichen Menschen nicht zur Stelle sind oder sein können?
Du sollst warten. Warten. Auf was warten? Auf ein Wunder? Auf ein Zeichen? Verbringt der Mensch nicht sein Leben damit, zu warten?
Ich will nicht abgefertigt wie eine Marionette Dein Spielzeug sein. Ich will mich nicht in diesen Sumpf der Einbildung und Wunschvorstellung begeben. Zumindest nicht noch mehr, als ich sowieso schon drin bin. Ich möchte doch eigentlich nur Antworten.
Aber ein Fehltritt, ein falsches Wort, eine falsche Handlung könnten uns so sehr schaden.
Du weißt, wie ich denke. Du weißt, wie es mir geht..
Warum neigt der Mensch dazu, alles zu verkomplizieren?
la musique - 22. Okt, 15:06
Dienstag, 16. Oktober 2012
Während ich krampfhaft versuche, mein Leben durch Therapie, Ortswechsel und Abbruch verschiedener sozialer Kontakte in den Griff zu bekommen, dreht sich die Welt um mich herum weiter. Es passiert momentan so viel Schlimmes in meinem Bekanntenkreis, so vieles in das ich mich nur zu gut hineinversetzen kann, aber es lässt mich kalt. Diese Einzelschicksale lassen mich kalt. Nur die Menschen, denen dieser ganze Mist passiert, die tun mir leid. Und ich höre mir ihre Geschichten an, höre, wie verzweifelt sie sind, wie verzweifelt sie wirken. Aber ich kann rein gar nichts tun. Ich WILL rein gar nichts tun. Ich bin gerade dabei, mein Leben zu ändern und es tut gut. Es tut gut, diese Veränderung zu spüren, es tut gut (auch wenn das unglaublich egoistisch klingt), einmal nicht derjenige zu sein, der sich mit verschiedenen langfristigen Problemen auseinandersetzen muss.
Wie gesagt, ich kann mich ziemlich gut in diese Menschen hineinversetzen, denke ich. Aber Ich bin müde vom Helfen. Bin müde vom da sein, bin müde von all den Problemen, die uns die Gesellschaft aufschwatzt. Macht es mich zum Egoisten, wenn ich sage, dass ich keine Lust mehr habe, meinen Freunden zu helfen? Wenn ich sage, dass ich mich nichtmehr von diesen Problemen herunterziehen lassen will? Dass ich das generell nicht kann, weil ich weiß, wie es den Menschen geht, weil ich weiß, wie es mir damals ergangen ist? Ist es nicht egoistisch von mir, sie sich selbst zu überlassen? Klar, kann ich zuhören, klar, kann ich versuchen meine Meinung dazu abzuliefern. Ich weiß, wie wichtig es ist, für diese Menschen in Krisensituationen da zu sein. Aber ich möchte mich weder aufdrängen, noch mich selbst wieder mit Problemen zu beladen. Es lässt mich kalt, aber diese Kälte beunruhigt mich. Ich habe das Gefühl, dass ich mich von der Zivilisation abwende und vielmehr nur mein Leben lebe, mich nur mit mir selbst beschäftige. Ich denke viel mehr als ich kann sich ein Mensch gar nicht mit sich selbst befassen.
Es tut mir unglaublich leid für die Menschen, die mich brauchen. Für die Menschen, die sich auf mich verlassen (haben). Mich, den Menschen, der sonst immer für alle anderen da war, sonst immer versucht hat die Probleme anderer zu lösen, anderen bei der Problembewältigung zu helfen. Es tut mir leid, dass ich so viele Menschen enttäusche und noch enttäuschen werde. Ich erkenne mich selbst nicht wieder, aber ich bin momentan einfach viel zu sehr auf mich selbst fixiert, als dass ich mich wieder in das Loch, aus dem ich mich herausgezogen habe, fallen lasse.
Schutzmechanismus oder andere Wahrnehmung des Lebens?
la musique - 16. Okt, 21:52
Sonntag, 9. September 2012
Ich habe so viele Zeilen geschrieben, es sind so viele Worte gefallen, die ich nie vermochte auszusprechen, aus Angst, aus Wut, aus Hass auf die Menschheit oder vielleicht nur aus Hass auf bestimmte Personen. Mir wurde so viel weggenommen und ich hab mir einiges davon wieder zurück erkämpft. Aber das Meiste kann mir einfach niemand wiedergeben. Wenn ich höre, dass ich aufhören soll an andere zu denken, also mich mit den Problemen anderer zu befassen und mal an mich selbst denken soll, weiß ich oftmals garnicht, wie ich mich fühlen soll. Schwindel und Scham überfallen mich gleichzeitig, weil ich weiß, dass ich darauf antworten und das Argument, nein, den "Befehl" bestreiten muss. Ich habe in der letzten Zeit so viel an mich selbst gedacht, an meine Gefühle, meine Lage, ich habe eine Geschichte über mich selbst geschrieben, setze mich jeden Tag mit mir selbst auseinander, wie viel mehr soll und kann ein Mensch sich denn noch mit sich selbst befassen? Ich persönlich schäme mich manchmal sogar dafür, dass ich nicht für die Menschen da sein kann, die mich lieben, die mich wertschätzen und die mir beistehen, weil ich mich meiner Meinung nach bloß mit mir selbst befasse. Und ich weiß, dass ich diese Menschen auch liebe, versuche ihnen auch so gut es geht zu helfen, wenn es Probleme gibt, aber manchmal weiß ich nicht, ob ich mir diese Liebe nicht nur einbilde.
Manchmal überfallen mich Gedanken, überfällt mich die Angst. Die Angst, versagt zu haben, die Angst, nicht genug zu lieben. Und wenn die Angst kommt, habe ich am meisten Angst davor, dass ich überhaupt nicht liebe und eine Welle mit Ängsten und Gedanken durchflutet meinen Kopf, das Gefühl im Bauch wird schlimmer und ich möchte einfach nur noch allein sein, schreien.
Manchmal habe ich das Gefühl garnicht richtig zu wissen, was Liebe überhaupt ist, wie Liebe funktioniert. Und meistens ist es dann so, dass ich die Welt nichtmehr verstehe. Die ganze Welt scheint mir fremd, jede Handlung, jede Bewegung scheint mir unbekannt und ich fühle mich nicht als Teil der Bewegung, nein, ich fühle mich als Beobachter. Ich beobachte also die Vorgänge, Handlungen und Gedanken der Menschen, das tat ich schon immer, das kann ich am besten. Schweigen, beobachten und mir im Kopf einfach alles notieren, was mir wichtig scheint. So kann ich die Gestiken und Mimiken meiner Mitmenschen deuten und weiß dadurch oftmals was in ihnen vorgeht. Die Mimik ist scheinbar das wohl Wichtigste, ich weiß nicht recht wie ich es nennen soll, "Aussagesymbol" des Menschen. An der Mimik kann ich erkennen wann jemand lügt, wie sich jemand fühlt, wie jemand reagiert oder reagieren wird. Es mag seltsam klingen, aber manchmal reicht mir schon ein Blick in die Augen eines Mitmenschen um zu wissen, wie er sich fühlt oder was in ihm vorgeht, ob es ihm schlecht geht, er eine Mauer aufgebaut hat und nur so tut als würde es ihm gut gehen oder ob es ihm wirklich gut geht. Ich konnte noch nie erklären, wieso ich denke, dass ich so etwas kann. Ich schätze es ist einfach eine gute Menschenkenntnis. Was ich aber nicht verstehe ist, was den Menschen ausmacht. Den Durchschnittsmenschen von heute interessiert Geld, Macht. Er hat das Bedürfnis etwas in der Welt zu hinterlassen, weil er Angst vor seinem Ableben hat. Niemand weiß, was nach dem Tod kommt und ich muss gestehen, dass auch ich panische Angst davor habe und mich als Durchschnittsmensch zähle, wenn ich diese Gedanken verdränge und bewusst nicht daran denke. Aber ich denke auch, dass ich einer der Menschen bin, die versuchen gegen den Strom zu schwimmen und zwar auf meine eigene Art und Weise, die doch wieder etwas mitläuferisch klingt. Natürlich habe ich das Bedüfrnis etwas in der Welt zu hinterlassen und ich würde liebendgerne mal jeden Menschen den es auf der Welt gibt gesehen haben, jeden Ort bereist haben, nur um mir ein Bild davon zu machen. Den Armen helfen, auch wenn es kitschig klingt. Ich denke, dass wenn jeder Reiche Mensch den Armen Menschen etwas abgeben würde, es keine Armen Menschen mehr gäbe. Es fänd ein Ausgleich statt. Aber da sich viele garnicht auf so etwas einlassen, aus Geiz und Geldgier, kann man das wohl vergessen. Kann ein Einziger Mensch das Leben vieler Armer Menschen retten?
Ich denke schon.
Oder auch Tiere. Der Mensch isst das Tier, weil es ihm so angeeignet wurde, es wurde von Generation zu Generation "weitergereicht". Fressen oder gefressen werden, nicht wahr? Wenn man Tiere isst, wieso ist es dann nicht normal Menschen zu essen? Das soll jetzt keine Einschlagung in das Thema des Kannibalismus werden, aber ich versuche seit Jahren den Sinn zu verstehen, den es ja scheinbar nicht gibt. Ich wiederspreche damit mir selbst, da ich auch Fleisch esse, weil es mir so beigebracht wurde und ich während des Essens nicht weiter darüber nachdenke, aber im Ernst: Die Tiere werden in Massen gezüchtet, sogar überzüchtet, mit Medikamenten vollgestopft, gequält, ohne Auslauf, teile auch ohne je das Tageslicht gesehen zu haben. Und dann werden sie geschlachtet, brutal geschlachtet. Erst betäubt (wenn überhaupt) und dann getötet. Mit dem Messer auseinandergeschnitten, zerrupft, weiterverarbeitet. Ich fuhr damals Täglich an einem Schlachthof vorbei. Da sah ich einmal, wie die Tiere gewaltsam aus dem Transporter gezogen wurden, sie wehrten sich, schrien, versuchten zu fliehen. Aber kein Tier blieb verschont. Man sagt sich, dass die Tiere, die zu diesem Schlachter gebracht werden, ein glückliches Leben hatten. Vielleicht. Glücklich bis zu ihrem Tod oder wie? Bis zu ihrem qualvollen Tod, der auch hätte verhindert werden können. Dass es Menschen übers Herz bringen, andere Lebewesen so grausam herzurichten (mich eingeschlossen), ist mir ein Rätsel. Und während ich dies schreibe, fange ich mich wieder an zu fragen, wieso ich das überhaupt esse. Und der Mensch ist nicht nur zu Tieren so schlimm, nein, nein. Erinnern wir uns mal zurück an der zweiten Weltkrieg, indem Menschen aus Fleisch und Blut, unseresgleichen gequält, gefoltert und brutal ermordet haben. Juden, politische Häftlinge, Schriftsteller, Sänger, Ausländer usw. Man brachte den Menschen in Deutschland bei, all diese Menschen als minderbemittelt anzusehen, als Tiere, die auch geschlachtet werden müssen, um zu überleben. Jeder der sich wiedersetzt hat, war auf "deren" Seite und kam in ein Vernichtungslager. Man hat sie getötet, wie die Tiere. Aber gegessen hat man sie nicht. Oder was ist denn beispielsweise mit dem Milgram-Experiment? Erstmals durchgeführt 1961 in New Haven, Conneticut sollte es die Bereitschaft durchschnittlicher Personen testen, autoritären Anweisungen auch dann Folge zu leisten, wenn sie in direktem Widerspruch zu ihrem Gewissen stehen (eine übrigens sehr schöne Formulierung von der Seite Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment). Bei diesem Versuch sollte ein "Lehrer" (in diesem Falle die Versuchsperson, die vorher gebeten wurde an diesem Projekt für Geld teilzunehmen) einem "Schüler" (Student/Schauspieler) bei Fehlern in einer Zusammensetzung von Wortpaaren einen elektrischen Schlag verpassen, während ein Versuchsleiter (ebenfalls Student/Schauspieler) dazu Anweisungen gab. In Deutschland wurde das Experiment 1970, also nach dem Krieg durchgeführt. Eigentlich müsste man denken, dass man daraus gelernt hätte, keinem unbedeutendem, unautöritären Menschen mehr zu folgen, dennoch drückten, ich weiß die genaue Prozentzahl nichtmehr, aber ich glaube es waren nahezu 80% die 415 Volt-taste. Aber hat man daraus gelernt? Nein, man hat sich wieder beeinflussen lassen. Ich merke gerade, dass ich vom eigentlichen abschweife, meiner Lebenssicht, meine Lebensweise. Ich möchte kein Durchschnittsmensch sein, ich möchte mich nicht versklaven lassen und dann so lange arbeiten bis ich ins Grab falle. Da die Rentenkassen scheinbar bis spätestens 2025 ausgelaufen sind müsste meine Generation schätzungsweise bis zum 80. Lebensjahr arbeiten. Was hat man davon? Geld. Geld regiert die Welt, richtig? Falsch! Und gäb es nicht so viele geldgeile Menschen auf diesem Planeten wär auch alles entspannter. Natürlich möchte ich arbeiten, etwas leisten. Ohne mitarbeit gäb es ja garnichts. Aber ohne Geld ja scheinbar auch nicht. Aber ernsthaft, soll das etwa das Leben sein? Aufwachsen, auf die Arbeit vorbereitet werden, arbeiten, sterben?
Ohne Internet läuft heutzutage schon nichtsmehr, das hat sich in den letzten paar Jahren gewaltig entwickelt. Und auch ohne Handy nicht. Ich erinnere mich an mein erstes Handy, ein Nokia, mit dem man SMS schreiben und Telefonieren konnte. Es hatte bereits einen farbdisplay, also war das schon ein Luxusgut.
Und heute? Touchscreen, Internet, Handyflatrates, Kamera, Mp3 Player, alles in einem. Es würde mich nicht wundern, wenn man irgendwann mit diesem Minicomputer nichtmal mehr telefonieren könnte. Man würde dann wohl über das Internet "Voicechatting" betreiben.
Sollte der Mensch nicht das Leben leben, das er anstrebt? Sich Ziele setzen und diese durchführen, sein Leben leben?
la musique - 9. Sep, 23:53
Hallo Welt!
Ich habe sehr lange damit gerungen, mir ein Blog anzulegen. Zum Einen deshalb, weil die Texte, die ich schreibe, meist negativ aufgefasst werden, da sie teilweise sehr "düster" wirken. Aber wie alle anderen auch, habe ich einfach nur irgendetwas zu sagen. Zum anderen war ich mir einfach nicht sicher, ob ich dafür bereit bin, das, was ich zu sagen habe, einer Masse zu unterbreiten. "Dinge" zu veröffentlichen. Tagebuch schreiben.. Ist nicht wirklich mein Fall, aber das, was ich zu sagen habe, schreibe ich auf.
Ich denke, dass einige von Euch meine Gedankengänge nicht nachvollziehen, andere wiederum sich mit ihnen identifizieren können. Und wie der Titel schon sagt, bin ich mir manchmal nicht schlüssig darüber, ob das, was ich denke, überhaupt noch einer "Norm" angehört, wozu man diesbezüglich auch wieder eine Norm bestimmen muss, was rein theoretisch garnicht möglich ist, da jeder Mensch ein Individuum ist und selbst wenn eine breite Masse meint, eine Norm bestimmen zu müssen, so gibt es doch immernoch eine breitere, die sich dagegen lehnt. 1:1.
Hier auf jeden Fall ein Text, den ich gestern geschrieben habe. Negativ. Kalt. Abgegrenzt. Meine verzerrte Wahrnehmung.
Die Generation Mensch.
Menschen. Ihre Facetten sprechen Bände. Ganze Bücher kann man aus ihren Augen lesen. All ihre Gestiken, Mimiken deuten darauf hin, was sie erlebt haben und wie sie mit dem Erlebten umgehen. Wenn man aufmerksam genug ist, kann man es ihnen ansehen, es hören. Einige von ihnen schreien es Dir regelrecht ins Gesicht. Betteln um Aufmerksamkeit, wollen irgendwas sein, irgendetwas, was sie vergessen lässt, wer sie sind und was sie hier überhaupt machen. Aber die Gesellschaft von Heute setzt Maßstäbe. Dir wird ein Stempel auf die Stirn gedrückt, man steckt Dich zusammen mit tausend anderen in eine Schublade und damit musst Du dann leben. Scheinbar ist das eine angeborene Veranlagung des Menschen, oder Idioten, wie ich ihn gern umschreibe. Du wirst darauf ausgerichtet, bestimmte Kriterien zu erfüllen, zu morden, zu bluten und Dich selbst aufzugeben. Und was steckt hinter der Facette? Menschen. Ich blicke in ihre Gesichter. Damals war ich gekonnt darin, ihre Geschichten zu lesen. Doch heute blicke ich in ihre Augen und habe das Gefühl, durch sie hindurch zu sehen. Durch jeden einzelnen von ihnen. Es erschreckt mich selbst schon fast ein bisschen, wie egal es mir geworden ist, deren Geschichten zu kennen, wie egal SIE mir geworden sind. Das Gefühl von Leere breitet sich in mir aus und es gibt niemanden, mit dem ich es gern teilen würde, weil diese Trostlosigkeit inmitten einer Großstadt mich emotional abkühlt und mir scheinbar nicht den Halt gibt, den ich so vermisst hatte. Abgeschirmt von meinem Leben scheine ich nunmehr der Mensch zu sein, der außen steht und nichtmehr hineingelangt, weil er sich dazu entschieden hat, diesen Weg zu gehen. Der Mensch, der in den Spiegel blickt und einen Fremden sieht. Ein Fremder, der er nie sein wollte.
Die Gesellschaft fickt Dich einfach jeden Tag, von vorne bis hinten und das zerreisst Dich, selbst wenn Du die liebsten Leute um Dich rum hast.
Trotzdem leben wir weiter in dieser monotonen Gesellschaft und versuchen dennoch das Beste aus jeder Situation zu machen und das Beste zu geben. Denn das sind wir und das ist das, was uns ausmacht. Menschen.
la musique - 5. Sep, 23:51